Zuschuss macht Mut: „Alb im Gläsle“ bekommt mehr Raum
Quelle: Zollern-Alb-Kurier
Holger Much
Wirtschaft Der Kronenladen von Claudia Schairer an der Pfeffinger Hauptstraße sowie die aus ihm hervorgegangene Manufaktur werden vom Land gefördert.
Erst vor wenigen Tagen gab das Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg bekannt, dass der Zollernalbkreis in diesem Jahr von Fördermitteln des „Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum“ (ELR) in Höhe von 4 156 140 Euro profitiert.
In Albstadt kommen davon 439 740 Euro an, die in vier verschiedene Projekte fließen. Eins davon wiederum ist der Kronenladen in Pfeffingen. Die Überraschung und Freude bei Claudia Schairer über das Geld vom Ministerium ist riesengroß. „Damit hätte ich gar nicht gerechnet“, sagt die Albstädterin, die seit sieben Jahren den Kronenladen in der Pfeffinger Hauptstraße führt. Mit der unerwarteten Summe kann sie nun deutlich entspannter an ihr nächstes großes Projekt gehen. Der Kronenladen, den sie nach dem Pfeffinger Traditionsgeschäft benannt hat, das bereits von 1929 bis 1986 existiert hatte, läuft gut.
„Es ist ein Dorfladen, den jetzigen Stand habe ich mir schon erkämpfen müssen“, sagt sie. Ganz wichtig ist ihr, dass so viele der Produkte wie möglich aus der Region stammen und am besten umweltverträglich produziert wurden. „Nachhaltigkeit wird bei uns ganz großgeschrieben“, betont die Inhaberin und fügt hinzu, dass im Dorfladen alles teurer sei als im Discounter, das sei ein Mythos. Ihre beiden Töchter Paulina und Madita würden bereits viel mithelfen, und ohne die tatkräftige Unterstützung ihres Mannes Ralf, betont Claudia Schairer, „hätte ich es wohl nicht geschafft“.
Nachhaltigkeit wird bei uns großgeschreiben.
Aus Nachhaltigkeitsgründen hat die 40-Jährige auch bald begonnen, die Lebensmittel, die vom Verkauf übrig blieben, in Gläsle einzukochen. Und die stießen bald auf breite Begeisterung bei den Kunden: „Wir machen alles wirklich von Hand, kleben sogar die Etiketten selbst auf die Gläsle“, erzählt sie. Der Umsatz stieg, und bald hatte die Produktion der regionalen Leckereien im Glas, von Currywurst bis zum Käsekuchen, dem eigentlichen Laden den Rang eins streitig gemacht: Die Manufaktur war geboren. Nun, erläutert Claudia Schairer, ist der Platz für „Alb im Gläsle“ einfach zu klein, die Manufaktur braucht mehr Raum für sie und ihre Helferinnen. Gleichzeitig beschäftigte sie der Gedanke, was aus dem Laden und der Manufaktur werden solle, falls das Haus mal verkauft werden sollte. Also keimte der Gedanke, das große Gebäude selbst zu kaufen und die oberen großzügig bemessenen Räume für die „Gläsle“ einzurichten. Hier wäre endlich der benötigte Platz, es gäbe Kühlräume, eine Küche, ein großes Lager sowie Platz für Verpackung und Versand. Hilfe von der Wirtschaftsförderung Nach einem Gespräch und mit der Unterstützung von Albstadts Wirtschaftsförderer Andreas Hödl habe sie die entsprechenden Anträge ausgefüllt. Dass es nun wirklich geklappt hat und ihr Projekt ausgewählt wurde, das macht die so umtriebige wie mutige Pfeffinger Unternehmerin sehr glücklich. Die Summe tilgt zwar nur einen Teil der notwendigen Investitionen, sie ist aber dennoch eine große finanzielle und eine ideelle Hilfe. Denn Wertschätzung macht Mut und gibt Kraft, weiß Claudia Schairer